Nicht nur im Straßenverkehr drohen Bußgelder, wenn du zu schnell fährst oder falsch parkst. Auch in der Freizeit lauern viele Fettnäpfe, die gar nichts mit dem Straßenverkehr zu tun haben. Missachtest du bei verschiedenen Freizeitaktivitäten die Regeln, drohen mitunter saftige Sanktionen. Natürlich musst du auf deinen Spaß in der Freizeit nicht verzichten, doch ist es wichtig, die Regeln zu kennen, um nicht mit Bußgeldern belegt zu werden.  

Gibt es einen Freizeit-Bußgeldkatalog? 

Einen Bußgeldkatalog für die Freizeit, der mit dem Bußgeldkatalog für die Missachtung von Verkehrsregeln vergleichbar ist, gibt es in Deutschland nicht. Dennoch können verschiedene Aktivitäten in der Freizeit sanktioniert werden, die nichts mit Verkehrsregeln zu tun haben.  

Freizeit wird als die Zeit definiert, während der du frei entscheiden kannst, was du tust, und nicht arbeiten musst. Allerdings bedeutet Freizeit nicht, dass du nicht an Regeln gebunden bist. Es geht um die Einhaltung der Regeln des Miteinanders. Fühlt sich ein Nachbar durch dein Verhalten in der Freizeit gestört, hat er das Recht, eine Anzeige zu erstatten. Das kann Sanktionen für dich zur Folge haben. Ähnliches gilt für das Verhalten in der freien Natur, wenn ein empfindliches Ökosystem durch falsche Verhaltensweisen der Menschen in Gefahr gerät. 

Die für die Freizeit geltenden Regelungen können je nach Bundesland oder Kommune variieren. Ein Beispiel dafür sind Parkordnungen für die Benutzung öffentlicher Parks. Der Betreiber des Parks kann festlegen, ob innerhalb des Parks Alkohol konsumiert werden darf, ob Grünflächen betreten werden dürfen oder ob sportliche Aktivitäten im Park erlaubt sind.  

Die wichtigsten Ratgeber für die Freizeit 2025 

Es gibt im Internet verschiedene Ratgeber für die Freizeit, die auf Rechte und Pflichten hinweisen. Verschiedene Pflichten dienen zum Schutz der Mitmenschen, der Umwelt, aber auch zu deinem eigenen Schutz. Das sind die wichtigsten Regelungen und Pflichten, bei denen kein Anspruch auf Vollständigkeit gilt:  

• Lärmbelästigung: Lärm ist immer wieder ein brisantes Thema, bei dem die meisten Menschen nur wenig Spaß verstehen. Wer seine Musikanlage zu weit aufdreht oder die nächtliche Ruhezeit missachtet, muss mit Bußgeldern bis zu 5.000 Euro rechnen. Die rechtliche Grundlage ist das Lärmbelästigungsgesetz. Noch drastischer fällt das Bußgeld beim Rasenmähen am Sonntag aus, denn es kann bis zu 50.000 Euro betragen.  

• Verhalten bei großen Sport-Events: Bei Sport-Events wie der Fußball-Weltmeisterschaft oder Fußball-Europameisterschaft lauern viele Fallstricke. Selbstverständlich kannst du am Public Viewing teilnehmen, doch muss hier der Veranstalter verschiedene Regeln beachten. Ein Autokorso ist nicht grundsätzlich verboten. Wichtig ist jedoch, dass du keine anderen Verkehrsteilnehmer belästigst oder gefährdest und auch keinen unnötigen Lärm verursachst. Autoschmuck ist erlaubt, wenn die Sicht nicht eingeschränkt und Beleuchtungseinrichtungen nicht verdeckt werden. 

• Wildpinkeln: Für das sogenannte Wildpinkeln, das Urinieren im Gebüsch oder an einem Baum, wenn keine Toilette vorhanden ist, können die Strafen unterschiedlich hoch ausfallen. Abhängig von den Städten und Kommunen drohen Bußgelder von 35 bis 5.000 Euro oder sogar Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr. 

• Halloween: Halloween bedeutet nicht, dass du dich ungehemmt verkleiden, Lärm verursachen oder eine Anscheinswaffe tragen kannst. Wie hoch die Sanktionen ausfallen, hängt vom Vergehen ab. Das Tragen einer Anscheinswaffe kann mit bis zu 10.000 Euro sanktioniert werden. Bei Hausfriedensbruch drohen eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren musst du bei Sachbeschädigung oder Amtsanmaßung rechnen.  

• Inlineskaten in der Stadt: Inlineskaten ist nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen als sportliche Betätigung in der Freizeit beliebt. Für Menschen, die auf Inlinern unterwegs sind, gelten die gleichen Regeln wie für Fußgänger, auch wenn du mit deinen Inlinern eine beachtliche Geschwindigkeit entwickeln kannst. Mitunter weisen Zusatzzeichen mit einem Inliner und dem Wort „frei“ darauf hin, dass das Fahren mit Inlinern erlaubt ist. Wichtig ist, dass du das Rechtsfahrgebot einhältst und Fahrzeuge nicht am Überholen hinderst.  

• Benutzung von Drohnen: Drohnen werden immer beliebter, auch wenn es um Foto- und Videoaufnahmen geht. Seit dem 31. Dezember 2020 gilt die EU-Drohnen-Verordnung. Verstöße und gefährliche Eingriffe in den Luftfahrtverkehr können mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro oder Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren geahndet werden.  

Wie du deine Freizeit frei von Sanktionsrisiken gestalten kannst 

Möchtest du deine Freizeit frei von Sanktionen gestalten, ist es wichtig, dass du die geltenden Regeln kennst. Informiere dich bei deiner Kommune, was erlaubt ist und welche Bußgelder bei den verschiedenen Vergehen drohen. Um Ärger mit den Nachbarn oder Vermietern zu vermeiden, kommt es darauf an, dass du dich über die Regelungen im Mietvertrag informierst. Im Mietvertrag können Ruhezeiten explizit ausgewiesen sein, darunter auch die Mittagsruhe. Fährst du in den Urlaub, solltest du dich vorher mit den am Reiseziel geltenden Regelungen vertraut machen.  

Bei der Benutzung von Waldwegen, Seen oder Parks solltest du darauf achten, ob entsprechende Verbots- oder Hinweisschilder vorhanden sind. Beachtest du die Hinweise sowie die Verbote und Gebote, musst du keine Sanktionen befürchten. Mit den folgenden Verhaltensweisen liegst du in jedem Fall richtig:  

• keinen Müll an öffentlichen Plätzen, in Wäldern und an anderen Flächen entsorgen 

• nicht im Wald oder Park rauchen 

• keinen Alkohol im Park konsumieren 

• nicht in öffentlichen Parkanlagen grillen 

• die befestigten Wege nicht verlassen 

• Kinder nicht auf Bäume klettern lassen und sie nicht mit dem Dreirad oder Fahrrad die Grünanlagen befahren lassen 

Was sonst noch wichtig ist 

Ähnlich wie Halloween ist Karneval oder Fasching ein Anlass, bei dem viele Menschen gerne laut sind oder über den Durst trinken. Auch wenn es die Zeit der Narren ist, bedeutet das nicht, dass beim lustigen Treiben Narrenfreiheit gilt. Achte auf die Regeln für die Lärmbelästigung und auch darauf, nicht zu viel Alkohol zu konsumieren. Bei Annäherungen wie Streicheln oder Küssen solltest du es nicht übertreiben, denn das könnte als sexuelle Belästigung verstanden werden, die mit harten Strafen sanktioniert wird.  

Ein Vermummungsverbot, wie es sonst für die Freizeit gilt, musst du beim Karneval nicht beachten. Du darfst dich unkenntlich verkleiden, doch darfst du keine offiziellen Uniformen und keine verbotenen Symbole tragen.  

Gehst du gerne wandern und liebst du Aktivitäten in der freien Natur, ist das kein Problem, wenn du auf die Regelungen achtest. Das gilt insbesondere in Naturschutzgebieten, die entsprechend gekennzeichnet sind. Es ist wichtig, Tiere nicht zu stören und Pflanzen nicht zu beschädigen.  

Quellen:  

• Lärmbelästigung & Ruhestörung – Umwelt-Bußgeldkatalog 2025
• Bußgeldfrei durch die Fußball-EM 2024: Interview mit Polizei
• Wildpinkeln: Ist Urinieren in der Öffentlichkeit verboten?
• Halloween: Droht ein Bußgeld für Streiche? – Freizeit 2025
• Skaten in der Stadt: Wo darf man mit Inline-Skates fahren?
• Bußgeldkatalog für Drohnen: Verstöße in der Luft 2025
• Freizeit: Wann drohen Bußgelder für Freizeitbeschäftigung?
• Bußgeldkatalog Freizeit: Regeln für Freizeitaktivitäten?