Plant man, über das Internet ein eigenes Business aufzubauen, dann ist es wichtig, sich im Vorfeld mit ein paar Tipps und Tricks zu befassen, damit es am Ende auch klappt. Vor allem muss man sich klar sein, dass es nicht funktionieren kann, das Online Business nebenbei zu machen. „Ein Online Business lässt sich in aller Regel nicht einfach so nebenher machen“, so Florian Lange, Referent für Handel und Logistik beim Digitalverband Bitkom. Wer ein Online Business aufbauen will, der muss sich für eine Eintrittsstrategie entscheiden und sich bewusst sein, dass das ganze Vorhaben extrem zeitintensiv ist.
Wer soll über welche Kanäle angesprochen werden?
Vorweg geht es um die Eintrittsstrategie: Welche Zielgruppe soll angesprochen werden und welche Kanäle will man dafür nutzen? Es gibt einige Plattformen, die durchaus gute Vertriebsmöglichkeiten für private Händler bieten, aber auch niederschwellige Kleinanzeigen können helfen, Aufmerksamkeit zu erregen. In erster Linie geht es um Details und Präsentation.
Ratsam ist es, einen Produktstamm zu schaffen. „Wer zu früh zu viel will, kann sich schnell vergaloppieren, und das Geschäft gerät ins Wanken“, so Lange. Erst nachdem sich gezeigt hat, dass bestimmte Dienstleistungen oder Erzeugnisse gut laufen, ist es ratsam, sich für eine Erweiterung des Angebots zu entscheiden.
Hilfreich sind natürlich auch eigene Webseiten oder Online Shops. „Alle, die ein Online-Business aufbauen, müssen sich zwingend mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen vertraut machen“, weiß Ulrike Regele vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag – DIHK. Wer etwa Spielzeug verkaufen will, muss im Vorfeld bestimmte Sicherheitsanforderungen erfüllen. Auch beim Aufbau des Online Shops gibt es Regeln. Ist etwa ein Verifizierungsprozess des Käufers notwendig? Schließlich gibt es immer wieder Shops, die auf eine Überprüfung der Identität verzichten. Selbst einige Online Casinos verlangen keine Verifizierung bei Auszahlungen. Damit man hier aber auf der sicheren Seite ist, sollte man zuvor die entsprechenden Infos einholen, um eine Überprüfung der Identität erforderlich ist oder nicht.
Wichtig ist, auf das Impressum zu achten. Denn das Impressum muss nicht nur zu finden sein, sondern ist des Weiteren rechtssicher zu formulieren. Zudem geht es auch um die korrekten Angaben der Widerrufsfristen. Wer hier einen Fehler macht, der riskiert, dass ein Abmahn-Anwalt Kontakt aufnimmt.
Beim Thema Datenschutz kann professionelle Hilfe ratsam sein

Vor allem kann es helfen, sich mit Profis zusammenzusetzen. Das weiß auch der Verband der Gründer und Selbständigen Deutschland – VGSD. „Für das Einrichten eines Shops hat man am besten jemanden an der Seite, der sich auskennt, auch in technischer Hinsicht“, so Andreas Lutz, der VGSD Vorsitzende. Vor allem würde es mit professioneller Hilfe wesentlich schneller gehen, wenn man einen Online Shop aufbauen und dann Produkte anbieten will.
Professionelle Hilfe kann auch beim Thema Datenschutz sinnvoll sein. Denn die Kunden müssen darüber informiert werden, welchen Umfang die Datenerhebung hat und wofür sie verwendet wird. Zudem muss das alles von der Kundenseite aus widerrufbar sein.
Wenn es darum geht, Daten von Kunden zu bekommen, dann muss man als Betreiber des Online Shops um Erlaubnis fragen. So etwa, wenn man die E-Mail-Adresse möchte, um einen Newsletter versenden zu können. Des Weiteren ist es wichtig, dass der Kunde auch das Häkchen für die Einwilligung setzen kann. „Zudem muss eine Verbraucher-Schlichtungsstelle auf der Webseite des Unternehmens anklickbar sein“, so Regele.
All jene, die sicherheitsorientiert sind, sollten eine GmbH – also eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung – oder eine GbR – Gesellschaft bürgerlichen Rechts – gründen. Die GbR hat den Vorteil, dass hier weniger Startkapital benötigt wird, dafür ist jedoch, verglichen mit der GmbH, das Risiko etwas höher.
Man sollte wissen, was die Konkurrenz macht
Am Ende ist es auch ratsam, stets die Konkurrenz zu beobachten. „Immer ein Auge auf die Konkurrenz haben“, rät etwa Lange. Denn wer weiß, wie die Konkurrenz reagiert, kann ebenfalls entsprechende Akzente setzen. Vor allem ist es auch wichtig, den Markt zu analysieren. Nur dann, wenn man den Markt kennt, wird man auf lange Sicht erfolgreich sein können.
Man muss wissen, was man besser machen kann und wohin man steuern muss, wenn es doch nicht so klappt, wie man sich das vorgenommen hat. Vor allem ist es auch ratsam, delegieren zu können. Wer zwei bis drei Mitarbeiter anstellen kann, verschafft sich hier durchaus gleich von Anfang an einen Vorteil, weil mehr Aufgaben erledigt werden können.


